Die Entscheidung für die richtige Pflegeoption für einen geliebten Menschen kann eine der schwierigsten und gleichzeitig wichtigsten Entscheidungen im Leben sein. Neben der Qualität der Pflege spielen auch die Pflegekosten für Betroffene und Angehörige eine entscheidende Rolle.
In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Kosten für verschiedene Pflegeoptionen: von der Tagespflege über die Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst zu Hause bis hin zu keiner Betreuung zu Hause in einer verständlichen Kostenübersicht, um bei der Planung für eine individuelle Lösung zu helfen.
Ein entscheidender Faktor ist jedoch bei der Wahl der Pflegeoption immer ein frühzeitiger Beginn der professionellen Unterstützung, da diese oft bessere Entlastungsmöglichkeiten und Unterstützung bieten.
Generell sollte bei den Kosten für Pflegeoptionen beachtet werden, dass ab dem Pflegegrad 1 ein Anspruch auf den Entlastungsbeitrag in Höhe von 125€ monatlich besteht.
Dieser Entlastungsbeitrag kann im Pflegedienst und in der Tagespflege mit genutzt werden, wenn er noch nicht anderweitig verplant ist.
Im ambulanten Pflegedienst kann der Entlastungsbeitrag die Kosten für Betreuungsleistungen oder hauswirtschaftliche Unterstützung auf ein Minimum von wenigen Euro pro Monat senken.
Auch in der Tagespflege kann der Entlastungsbeitrag genutzt werden, um die Kosten auf einen extrem niedrigen Eigenanteil zu senken.
Wenn Sie Hilfe beim optimalen Einsatz Ihrer Ansprüche benötigen, kann eine Pflegeberatung Ihnen helfen.
Der Kostenfaktor für die Tagespflege setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: darunter Unterkunft, Verpflegung und Freizeitgestaltung (Investitionskosten).
Die Zeiten für die Betreuung erstrecken sich üblicherweise von 7:30 oder 8:00 Uhr morgens bei Abholung durch den Abholdienst bis etwa 16:30 oder 17:00 Uhr abends.
Die Kosten variieren je nach Pflegegrad und der Häufigkeit, mit der die Tagespflege genutzt wird.
Zum Beispiel belaufen sich die Kosten für einen Pflegegrad 2 auf ~110€ Eigenanteil für 4 Tage im Monat.
Von der Krankenkasse werden alle restlichen Kosten übernommen, wie etwa Ausbildungsumlagen, Tagespflegesätze und Fahrtkosten.
Die Anzahl der Tage, an denen die Tagespflege in Anspruch genommen wird, hängt ebenfalls vom Pflegegrad ab – beispielsweise stehen bei einem Pflegegrad 2 zwei Tage und einem Pflegegrad 3 drei Tage usw. zu, ohne weitere Zuzahlung.
Teil des Programms in der Tagespflege sind soziale Aktivitäten wie Gesellschaftsspiele, Feierlichkeiten, gemeinsames Kochen, Essen und Kaffeetrinken, aber auch erholsame gesundheitsfördernde Momente und die Kombination mit den individuellen Therapien durch unser Therapieteam in der Physio- und Ergotherapie sowie der Logopädie.
Die Kosten für einen Pflegedienst können je nach Umfang und Häufigkeit der Betreuung variieren.
Wenn beispielsweise zwei Mal pro Woche für jeweils 1,5 Stunden Betreuung und Grundpflege benötigt werden, beträgt die Zuzahlung 30€ pro Monat. Dieser Betrag gilt für alle Pflegegrade, da hier mit Zeitleistungen abgerechnet wird.
Wird noch zusätzlich eine hauswirtschaftliche Betreuung gewünscht, sind das etwa 125€ pro Monat.
Der Rest der Kosten wird dann von der Pflegekasse durch den Pflegegrad abgedeckt und übernommen.
Teil der aktivierenden Betreuung sind beispielsweise gemeinsame Einkäufe, Spaziergänge und Gesellschaftsspiele, die die Lebensqualität zu verbessern und die Angehörigen entlasten. Die Grundpflegeleistungen werden individuell nach Bedarf erbracht und können sich je nach den persönlichen Anforderungen unterscheiden.
Die Kosten für eine Betreuung durch die Angehörigen sind schwer zu messen. Aber es kann davon ausgegangen werden, dass eine warme Mahlzeit pro Person um die 5-10€ kosten kann. Wenn Lieferdienste für das Essen benötigt werden, kann dieser Betrag noch steigen.
Auch muss die Zeit, die pro Tag durch Angehörige investiert werden, mit eingerechnet werden. Das unterscheidet sich je nach Pflegegrad stark. Sind es anfangs noch 1-2 Stunden pro Tag, kann das schnell auf 3-4 Stunden pro Tag ansteigen.
Oftmals fehlt Angehörigen die Zeit und die körperliche Ausdauer, um sich neben den notwendigen Dingen, wie der Grundpflege, noch den zeitaufwändigen schönen Aktivitäten, wie beispielsweise Ausflügen, zu widmen oder regelmäßig notwendige Therapiestunden in den Alltag stressfrei einzubauen.
Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass im Alter Kosten nicht alles sind. Neben dem finanziellen Aspekt spielen auch die emotionalen Bedürfnisse von Betroffenen eine entscheidende Rolle.
Das Wohnen zu Hause, fernab von einem Pflegeheim, aber die Betreuung durch eine Tagespflege oder einen Pflegedienst ermöglichen (neue) soziale Kontakte, wichtige Freundschaften im Alter, Freizeitgestaltung, die Verfolgung von Hobbys sowie gemeinsame Erlebnisse und Feierlichkeiten.
Das trägt maßgeblich zum Wohlbefinden und zur Lebensqualität bei und muss daher bei der Wahl der Pflegeoption ebenso berücksichtigt werden.
Zusätzlich ist zu beachten, dass die Wahl der Pflegeoption auch eine erhebliche zeitliche und körperliche Entlastung für die Angehörigen bedeutet. Die Entscheidung für eine geeignete Pflegeoption ist daher auch eine Erleichterung für die Angehörigen und ermöglicht ihnen, sich wieder mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse und ihr eigenes Wohlbefinden zu konzentrieren.
Ein Schnuppertag kann eine wertvolle Möglichkeit sein, um die richtige Pflegeoption für Ihre Bedürfnisse und die Ihrer Angehörigen zu finden.
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